Wie bei seinen „großen Brüdern“ sieht man bei ihm auf den ersten Blick: – es ist ein Grundig! Nur hat man halt hier etwas Luft aus dem Gehäuse gelassen, aber allein die Proportionen zu den Bedienknöpfen geben dem kleinen Grundig 1042W sein knuffiges Design. Die kompakten Abmessungen dieses Radios erlauben es durchaus, es auch in die Klasse „Küchenradio“ zu kategorisieren. Das Holzgehäuse und der ovale Lautsprecher könnte durchaus für einen guten Klang sorgen, da hatte der Max ja schon immer darauf geachtet.
An meinem Modell befindet sich ein Schnurschalter in der Zuleitung und der originale Schalter am Tastensatz wurde gebrückt. Das Gehäuse besitzt teilweise noch seinen bröseligen Originallack, hier muss neu lackiert werden.
Die Ferritantenne ist vom Chassis mechanisch abgesetzt, das erleichtert das Handling auch ohne Reparaturständer. Als Endstufe arbeitet eine EL41, wie es zu dieser Zeit (1953/54) noch üblich war.
Beim Blick unter das Chassis und der Kontrolle der Mechanik stellte ich fest, dass der UKW-Pertinaxstreifen, der beim Umschalten zwischen den Kontakten bewegt wird, an seinem Ende abgebrochen ist. Somit greift der Haken vom Taster ins Leere und zieht oder schiebt hier nichts mehr. Leider sind diese Pertinaxstreifen wirklich nur sehr dünn gearbeitet, nach all den Jahren reibt sich hier der Haken durch den Streifen und der Ausfall ist vorprogrammiert.
Wie es der Zufall so wollte, habe ich im Onlineauktionshaus ein Ersatzchassis für 20 € inklusive Versand ersteigern können. Hier musste nur Trafo, Ausgangsübertrager und die Ferritantenne vom alten auf das erworbene Chassis gebaut werden. Hier funktionieren alle Pertinaxstreifen!
Unter dem Magischen Auge befindet sich das Rändelrad, an dem man die Ferritantenne drehen kann.
Das kleine Chassis ließ sich schnell überholen, die üblichen und routinierten Vorgänge wie neue Gleichrichterstrecke und die Anpassung an die nun herrschenden 230V gingen ohne Probleme von statten. Da ich für die EM85 keinen Ersatz besitze, habe ich die Fassung auf die Pinbelegung der EM80 umgelötet und eine hell leuchtende „Russin“ verbaut. Da die 6E1P etwas dicker als die EM85 ist, mußte ich die ausgefräste Auflage an der Schallwand etwas vergrößern.
Das Gehäuse habe ich abgebeizt, die Zierstreifen durch Klebestreifen aus dem KFZ-Zubehör geklebt und dann mit Kunstharz-Lackfarbe neu lackiert. Nun ist der kleine knuffige Grundigzwerg ein richtiger Hingucker geworden!
Technische Daten:
Produktionsjahr: 1953/1954
6 Röhren: EC92, ECH81, EF93, EABC80, EM85, EL41
6 AM-Kreise + 8 FM-Kreise (LW, MW und UKW)
Gehäuseabmessungen (BHT): 50 x 32,5 x 24cm, Gewicht 7,7kg
Originalpreis damals 258.- DM