Endlich – mein Traum-Grundig

Durch eine nette Zuschrift über das Kontaktformular dieser Homepage erreichte mich ein Angebot, dass ich unmöglich ausschlagen konnte. Schon immer liebäugelte ich mit dem Grundig 5010, aber bisher gab es keine Gelegenheit, einen kompletten 5010er zu einen relativ moderatem Preis zu bekommen. Ich organisierte eine Abholung des Familienschmuckstücks in München und gleichzeitig bekam ich auch die Geschichte des Radios in Fotos dokumentiert.

Grundig 5010

Grundig 5010

Messinglogo

Messinglogo

Der Grundig 5010 wurde am 1. Dezember 1952 gekauft, somit konnte der musikalischen Vorweihnachtsstimmung nichts im Wege stehen.

Grundig 5010

Quittung

Als Extra wurde sich für die optionale Grundig-Ferritantenne entschieden, da UKW noch in den Kinderschuhen steckte und bevorzugt Mittelwelle gehört wurde. Hier das Hochzeitsfoto des Käufers Josef Lehndorfer

Grundig 5010

Hochzeitsfoto des Käufers

Da diese Radios für die „Ewigkeit“ gebaut worden sind, erfreute sich natürlich auch der Sohn und seine Frau am Grundig-Radio.

Grundig 5010Auch wenn das Gehäuse noch ganz gut erhalten aussieht, wird es trotzdem neu lackiert. Es wird auf Grund des schönen Furniers mit Sicherheit eine Augenweide! Mal sehen, was unser örtlicher Autolackierer dazu sagt;-)

Grundig 5010

tolles Furnier

Leider muss ich mir was mit den beiden Tasten ganz rechts einfallen lassen, die sind leider etwas angebröselt.

Grundig 5010

2 Tasten gesucht!

Hm, einen 3D-Drucker müßte man haben! Mit etwas Geschick kann man sich neue Tasten selber drucken. Hier der Link zur Vorlage auf thingiverse.com.

Die Rückwand:

Grundig 5010

Rückwand

Oben rechts sieht man die nachgerüstete Ferrit-Antenne.

Grundig 5010

von hinten verstellbar

Zur Ferrit-Antenneneinheit gehört dieser Schaltplan:

Ferritantenne

optionale Grundig-Ferritantenne

Grundig 5010

Röhrenbesetzung

Nun mal einen Blick in den „Technikraum“:

Grundig 5010

Grundig 5010

Hier befand sich links im Gehäuse ein Briefumschlag mit Schaltplan und Bedienungsanleitung.

Grundig 5010

Umschlag

Technische Daten:

Produktionsjahr: 1952/1953
10 Röhren: EF80, EC92, EF85, ECH81, EM34, EAF42, EABC80, ECC40, 2x EL12Prinzip
9 AM-Kreise + 10 FM-Kreise
3 Lautsprecher,12 Watt
Gehäuseabmessungen: 706 x 414 x 305mm (BHT), Gewicht 20kg
Originalpreis: 590.00 DM

Hier die Bedienungsanleitung als pdf – Download.

Hier der Schaltplan des Grundig 5010 als pdf – Download.

10 Beiträge zu “Endlich – mein Traum-Grundig”

  1. Diogenes sagt:

    OH MANN !
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    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu diesem enormen Gerät !
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    Da hält mich ja nichts mehr in meinem „Faß“ …
    .
    Abgesehen von der aufwändigen Gehäusegestaltung, die schon allein höchst beeindruckend ist, hat GRUNDIG mit der in diesem Gerät verarbeiteten und umwerfenden Technik im Jahre 1952 den Maßstab für LEISTUNG und QUALITÄT mit großem Abstand zu anderen Herstellern um Längen nach oben getrieben !
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    Insbesondere im Ton-Wiedergabebereich (NF) ist es eine bahnbrechende Entwicklung gewesen.
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    BEMERKE:
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    –> Wir finden eine „echte“ Dreiweg-Lautsprecherkombination vor, wie sie eigentlich erst ab den späten 1970ern modern wurde.
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    –> Ebenso sehen wir eine kraftvolle, höchstaufwändige NF-Stufe einschl.
    Gegentaktschaltung als Endstufe.
    .
    –> In diesem Zusammenhang wurde der Ausgangsübertrager auch zweikreisig geplant und verarbeitet, um eine möglichst effiziente Verteilung der Tonfrequenzbereiche auf die drei Lautsprecher zu realisieren. Daraus ergaben sich dann ZWEI Ausgangstrafos; 1 x für Bass, und 1 x für Mittel- u. Hochtonwiedergabe !
    .
    Hier wurde also nicht gespart, sondern GEKLOTZT !
    .
    Auch die Röhrenbestückung läßt absolut nichts zu wünschen übrig.
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    So, jetzt ist aber erst mal Schluß mit der Schwärmerei; sonst kommt noch der „Kollege Neid“ in die Arena …
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    Natürlich ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen; inzwischen mache ich mir Gedanken über die gesamte Schaltung etc …
    .
    Viel Spaß beim Studium der Röhrentechnik …
    .
    Diogenes

  2. Diogenes sagt:

    Der BASS-LAUTSPRECHER in diesem Gerät hat einen Korb aus Pressstoff (bzw. Bakalit).
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    Das mag bei oberflächlicher Betrachtung „billig“ erscheinen, ist es aber nicht; und schon gar nicht „primitiv“, wie man ebenso meinen könnte.
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    –> Lautsprecherkörbe aus diesem Material sind gegenüber Stahlblechkörben und Aluminiumkörben extrem steif und damit verwindungsfest.
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    –> Der magnetische Einfluß fällt komplett weg.
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    –> Es kommen keinerlei akustische Resonanzen zustande.
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    –> Es gibt keinerlei Korrosion.
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    –> Der Lautsprecher ist gegenüber Metallausführungen deutlich leichter im Gewicht.
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    NACHTEIL:
    ___________________
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    Bei unsachgemäßer Befestigung kann der Korb reißen bzw. brechen.
    Deshalb wurden diese Lautsprecher nur mit Klammern aus federndem (nachgiebigen) Material an der Schallwand befestigt !
    Wenn man diese Maßnahme strikt einhält, passiert rein gar nichts.
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    Und jetzt gehts gleich im nächsten Artikel weiter mit dem „Magischen Auge“ dieses tollen Rundfunkempfängers !
    .
    Viele Grüße aus dem Faß !

  3. Diogenes sagt:

    Die „EM34“ (Magisches Auge) beim „GRUNDIG 5010“ ist schaltungstechnisch hoffnungslos überspannt !
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    Speziell der „Leuchtschirm“ (Pin 6) wird mit einer Betriebsspg. von 280Volt völlig an seine Grenzen gebracht, und darüber hinaus.
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    Eine Leuchtschirmspg. v. 250Volt entspricht etwa der empfohlenen Maximalspg.
    Hier wurde also deutlich übertrieben.
    .
    Da der Leuchtschirm eines jeden „Magischen Auges“ mit einem gewissen, bestimmten Volumen mengenbegrenzter fluoreszierender Chemikalien versehen ist, die durch Elektronenbeschleunigung zum Leuchten gebracht werden, ist es logisch, daß, je höher die Beschleunigungsspg. ist, umso mehr Moleküle dieser fluoreszierenden Substanzen verbraucht werden.
    .
    Auf deutsch: Je höher die Spannung, umso heller der Leuchtschirm, desto schneller aber auch abgenutzt !
    .
    EMPFEHLUNG:
    ——————————–
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    Es empfiehlt sich also eigentlich schon von selbst, die Leuchtschirmspannung abzusenken, insbesondere beim Einbau einer neuen Anzeigeröhre.
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    Hierzu verwendet man am besten zum Testen ein 470-kOhm-Poti, um experimentell den „richtigen“ Vorwiderstand zu ermitteln.
    .
    Man lötet dieses Poti als „regelbaren Widerstand“ (also 2-polig) in die Zuleitung zum Leuchtschirmanschluß ein (Pin 6 bei EM34/35 und 6E5C/S) .
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    Dann schaltet man das Gerät ein, stellt nach der Aufheizzeit einen starken FM-Sender ein.
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    Nun dreht man das Poti soweit, daß der Leuchtschirm noch vernünftig, aber nicht zu stark leuchtet.
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    Danach entnimmt man das Poti und ermittelt den eingestellten Widerstand. Nun setzt man einen Festwiderstand entsprechend dem ermittelten Wert in die Zuleitung zum Leuchtschirm.
    .
    Man kann natürlich das Poti auch in der Schaltung belassen, um in Zukunft, also bei naturgemäßen Nachlassen der Leuchtkraft, eine erneute Anpassung durch eine kleine Drehung am Poti herbeizuführen.
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    Insgesamt lohnt sich diese Maßnahme sehr, weil man die Lebensdauer einer Anzeigeröhre damit vermehrfacht.
    .
    Bei den exponentiell steigenden Preisen -auch f. die beliebte „Russin“ (6E5C/S) als Ersatzröhre- und der sicheren Erwartung, daß es in einigen Jahren überhaupt keine „Magischen Augen“ mehr am Markt mehr geben wird, ist die hier vorgeschlagene Lösung eine gute Alternative, die uns Sammlern sehr zugute kommt.
    .
    So, jetzt ist erst mal Schluß; mein „Faß“ ruft …
    .
    Viele Grüße !

  4. Grundix sagt:

    Herzlichen Glückwunsch!
    Darf man fragen, welche Maßnahme zu den zerbrochenen Tasten „eingefallen“ sind?
    Habe einen 4010, bei dem die Tasten in selbem Zustand sind.
    Beste Grüße

    1. Tilo sagt:

      Hallo Grundix, leider habe ich mit dem Großprojekt 5010 noch nicht angefangen, da mir noch andere Radios noch im Weg stehen, die erst einmal abgearbeitet werden müssen, um die Aufbereitung des Luxus-Grundigs auch genießen zu können, hihi. Ich schaue immer mal wieder bei Ebay nach Tasten, die allerdings immer viiiieeel zu teuer sind. Im Dampfradioforum hat mal einer aus Epoxidharz sich selber welche geformt. Wenn man die richtige Form hat, in der man das gießen könnte, wäre das bestimmt eine preiswerte Lösung.
      Beste Grüße!
      Tilo

      1. Diogenes sagt:

        Lieber Tilo,
        .
        die Idee, mittels einer Form solche Tasten selbst zu fertigen, ist nicht schlecht. Eine solche Form läßt sich ja gut anfertigen – unter Verwendung einer guten Taste als „Positiv“.
        .
        Damit kann man dann die äußere Struktur sauber reproduzieren. Was -jedoch- ist dann mit der inneren Struktur? Das stelle ich mir recht schwierig vor…
        .
        Wenn Tasten nur leichte Beschädigungen -wie bei Ihrem 5010- aufweisen, könnte man die Risse oder kleinen Brüche evtl. mit Karosseriespachtel (PRESTOLIT u. ähnlich) ausbessern u. anschließend ALLE Tasten in „Elfenbei-Farbe“ lackieren.
        Oder man nimmt irgendwas aus dem Modellbau; da müsste man mal recherchieren. Ist nur so eine Idee.
        .
        Vielleicht findet man auch einen guten Möbelschreiner bzw. professionellen Modellbauer, der solche Tasten nach Muster anfertigen kann; es darf ja ruhig VOLLMATERIAL sein. Dann verbleiben in allen Fällen noch die Schlitze für die Metallstege des Tastensatzes, die von hinten eingefräst werden müssen. So etwas kann mit Präzisionswerkzeugen durchaus zufriedenstellend gemacht werden.
        .
        Das kann zu einer sehr robusten Lösung führen.
        .
        Nun noch viel Erfolg !
        .
        Diogenes

        1. Rolf sagt:

          Hallo,

          es dürften doch die gleichen Tasten wie beim Grundig 4010 sein. Diese sind durch unserem Radiostammtisch doch schon nachgefertigt worden.
          Plastic-Bertrand aus Krefeld war der Hersteller und die Form müsste ja noch vorhanden sein. Ich habe selbst welche erworben, Passform und Farbe sind perfekt. Ich meine mich zu erinnern das Sie 3€ das Stück gekostet haben, das sollte einem das gute Stück doch wert sein. Wir hatten allerdings mehrere Sätze bestellt.

          Gruß Rolf

  5. Roberto sagt:

    Good evening to everyone.
    I have a problem with my Grundig 5010.
    In frequency modulation (FM) and AM, I can not adjust the volume.
    Someone can help me solve this problem.
    Thank you in advance.
    Roberto

    1. Diogenes sagt:

      Good morning Mr. Roberto.
      .
      You can’t adjust (control) the volume in FM and AM. Please tell me: Is the volume always at MINIMUM or at MAXIMUM ?
      .
      What about, when You connect an external Audio-Source like Pick-Up, CD-Player etc. ?
      Is it the same fault ?
      .
      Have a nice weekend,
      .
      Diogenes

  6. Francis Phua sagt:

    Congratulations! You have a nice Grundig 5010 with a nice history!

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