Grundig 4035 W

Aus der großen Sammlung der Dachspeicherfunde in Kassel stach auch ein relativ gut erhaltener Grundig 4035 W hervor und natürlich nahm ich ihn mit, wie es als Grundig-Fan sein muss. Schade, es ist nicht die 3D-Version, aber der bekannte große Multioktav-Lautsprecher verspricht wieder guten dynamischen Klang.

Grundig 4035 W

Grundig 4035 W

Am Gehäuse glänzt der Lack sogar noch ein wenig und man gut das schöne Furnier erkennen.

Grundig 4035 W

nur ein paar Macken am Gehäuse

Bei diesem „Grundig 4035 W“ handelt es sich um die EC92 + EF85 – Version.

Grundig 4035 W

Rückwand vom Grundig 4035 W

Es ist immer wieder beeindruckend, wenn man den großen Lautsprecher betrachtet. Der Grundig bietet die Einbaumöglichkeit eines TV-Tonteils, was hier allerdings nicht eingebaut ist.

Grundig 4035 W

der Grundig 4035 W von innen

Technische Daten:

Produktionsjahr 1953–1955
7 Röhren: EF85, EC92, ECH81, EAF42, EM34 oder EM35, EABC80, EL84
10 AM-Kreise + 11 FM-Kreise, 2 Lautsprecher, Ausgangsleistung 5 W
Gehäuseabmessungen (BHT): 655 x 427 x 316 mm

Hier der Schaltplan als pdf-File Download

19 Beiträge zu “Grundig 4035 W”

  1. HalloTilo!
    Den Beitrag über Deinen Grundig 4035 W, insbesondere die Fotos finde ich toll.

    Mein Bestreben ist es, alte Gebrauchsgegenstände aus unserer Familie zu erhalten, ggf. wieder instand zu setzten bzw. gebrauchsfähig zu machen um daran meinen Kindern zu zeigen, zu welchen Leistungen frühere Generationen auch ohne PC und Internet schon in der Lage waren bzw. auch deutlich zu machen, wie mühsam „das Arbeiten“ früher war. Besonders schön ist es für mich zu sagen dieser oder jener Vorfahre hatte dieses Teil im Gebrauch, z. B. diese Taschenuhr war der tägliche Begleiter meines Großvaters von der Konfirmation bis zu seinem Tode (siehe auch Foto des „Goldbräutigams“). Gerade auch, wenn es alles keine „großen Leute“ waren und das keine hochwertigen Gegenstände sind, für mich haben diese Dinge doch einen besonderen Wert!

    Weil ganz viele Dinge mit alten Kindheitserinnerungen verbunden sind, schmeiße ich auch nichts weg. Allerdings habe ich total viel um die Ohren und nicht immer die Zeit, mich um derartige Angelegenheiten zu kümmern.

    Durch einen Verwandten ist mir jetzt wieder in Erinnerung gekommen, dass wir auf dem Dachboden noch ein Radiogerät Grundig 4035 W / 3 D haben. Das Gerät ist bis Anfang der 1970er Jahre bei meinen Eltern gelaufen und ich möchte es wieder „flott bekommen“. Ich bat meine Mutter, die Unterlagen für das Gerät herauszusuchen. Leider fand sie nur die Bedienungsanleitung, der Schaltplan fehlt. Für die Instandsetzung bräuchte ich den vollständigen Schaltplan, möchte den aber nicht für viel Geld beim „Schaltungsdienst Lange, Berlin “ kaufen.

    Hast Du den Schaltplan und könntest Du ihn mir zugänglich machen. Ich revanchiere mich gern mit der Kopie der oben erwähnten Bedienungsanleitung.

    Falls Du kein Schaltplan haben solltest, hast Du vielleicht eine Idee!?

    Danke für Die Mühe!

    Mit freundlichen Grüßen

    Rainer

    1. Tilo sagt:

      Hallo Rainer,
      ich habe den Schaltplan gefunden und oben als Download hinzugefügt. Hoffentlich hat er genug Auflösung, damit Du nach einem Ausdruck auch was erkennen kannst.
      Wie weit bist Du inzwischen mit Deinem Grundig?

      Viel Glück und beste Grüße
      Tilo

  2. Diogenes sagt:

    Schöner Beitrag von Herrn Rainer Großkopf, ich stimme in jedem Punkt zu. Es ist immer wieder schön, wenn man als „Oldtimer“ von Menschen hört, die die alten Werte nicht nur zu schätzen, sondern auch zu erhalten und weiterzugeben wissen. Hut ab !

    In meiner Familie findet es ähnlich statt: Meine Tochter (35Jahre; 3 Kinder, 12J., 8J., und 10 Mon. alt) hat als Musik-Freak eine perfekte HiFi-Anlage von Harman-Kardon mit Infinity-Schallwandlern im Hauptbetrieb (Verstärker bestückt m. Mos-Fet-Endstufen, kommt an Röhrensound fast heran), verwendet auch ein Schallplatten-Laufwerk und hört Vinyl.

    Aber im Nebenzimmer benutzt sie zum Radioempfang(!) einen SABA-Konstanz Stereo-Röhrenempfänger, den ich ihr auf Wunsch vor 5 Jahren restauriert habe. In der Küche läuft tagaus-tagein ein „Kofferradio“ BLAUPUNKT-Derby von ca. 1965 (ein mit Germaniumtransistoren(!) bestückter Reiseempfänger mit einem relativ großen Oval-Multioktav-Schallwandler), welches ich ihr vor ca. 4 Jahren beschafft und restauriert hatte.

    Meine Enkel sind täglich damit konfrontiert; das find‘ ich gut.

    Was allerdings die moderne kindliche „Norm“ bis nahezu zur Fassungslosigkeit trieb war, als sie bei einem Besuch bei mir einen voll restaurierten Fernseher von 1956 in Betrieb sehen durften. Riesengehäuse, winziger Bildschirm und dann noch alles in schwarz/weiß ! Die Gesichter hätten Sie mal sehen sollen, Ha !

    Gut und schön, nun zum Ursprungsthema GRUNDIG RADIO:

    Ein Schaltplan ist natürlich sehr wichtig, aber kein Allheilmittel. Viel wichtiger ist die Arbeit am Gerät.

    Also DAS GERÄT NICHT EINSCHALTEN, erst überprüfen u. überarbeiten, geflickte Sicherungen entfernen!
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    1.) Die KONDENSATOREN müssen alle strikt raus und ersetzt werden, Styroflex u. keramische Kondens. können in der Regel verbleiben.

    2.) Die ELKOS müssen formiert werden. Wenn das nicht möglich ist oder nicht gelingen sollte, müssen diese auch konsequent erneuert werden.

    3.) Die NETZSPANNUNG muß (220 – 240V~) angepasst werden.

    Erst danach kann man mal gaaanz vorsichtig einschalten u. sehen/hören, was passiert.

    Zu all diesen zuvor genannten, absolut erforderlichen Arbeiten muß man natürlich den Lötkolben, ein Spannungsmeßgerät, ein Kapazitätzmeßgerät und ein Ohmmeter BEHERRSCHEN.

    Außerdem muß der Umgang mit HOCHSPANNUNG erlernt u. geläufig sein, ansonsten droht Lebensgefahr.

    Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, rate ich vor einem Eingriff in solche Geräte ab.

    Und nun viel Erfolg, gutes Gelingen !

  3. Frank sagt:

    Hallo.

    Ich habe einen 4035er bei mir gefunden, der anders als die anderen aussieht. Er hat oben einen Plattenspieler integriert und unten sind die Lautsprecher. 3D war es wohl auch.

    Sie können das Radio neuerdings bei Ebays Kleinanzeigen sehen. Ich weiß nur leider nicht, ob es funktioniert. Habe meine Bedenken, den Stecker (der aus dem Plattenspieler kommt !) zu benutzen.

    MfG

  4. Steffen H. sagt:

    Hi,

    ich habe ebenfalls einen 4035 W 3D in meinem Zimmer stehen. Es ist ein Erbstück von meinem Uropa, ich habe das Gerät ca 2005 wieder flott machen lassen beim örtlichen Elektriker, der sichtlich seine Freude an dem Gerät hatte, da dieser bereits selbst in Rente war. Jedenfalls hat dem Gerät nichts gefehlt und lediglich der Netzstecker war defekt. Der Radio dudelt jetzt zu einem FM-Transmitter und Internetradio vom einem Smartphone, einfach weil die Musikauswahl breiter ist als nur UKW LW KW etc…

    Mich würde noch das Baujahr intresseiren und ggf, was solche Geräte, insbesondere natürlich dieses als NP gekostet haben dürfte.

    Desweiteren nochmals danke für den Schaltplan, und hoffe bald eine Antwort zu bekommen.
    Danke nochmals an den Verfasser mit den Bildern. Eine Frage hier noch:
    Wie hat sich das 3 DModel konkret unterscheiden, klanglich, baulich?
    Wie stelle ich fest ob ich in meinem Gerät einen Fernsehverstärkewr drinnen habe.

    Danke euch allen !!

    1. Diogenes sagt:

      Guten Tag in die Runde,
      guten Tag aber auch besonders an Herrn Steffen H.

      Mir gefällt Ihre Begeisterung für dieses schöne Stück „Radiogeschichte“. Auch beeindruckend ist, daß Sie dieses Gerät als Familien-Erbstück ehren. Uropa würde sich bestimmt sehr freuen.

      Auch ist es ganz schön, daß Sie einen örtlichen Elektriker gefunden hatten, der Ihnen das Gerät -wie Sie es formulieren- „flott“ gemacht hat.

      Ohne Ihnen die Freude an diesem Gerät nehmen zu wollen, das will ich auf keinen Fall, muß ich jedoch ganz dringend meine Befürchtungen ankündigen.

      Ich muß Sie bitten, im Interesse des Gerätes selbst, und im Interesse Ihrer eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer, meine folgend dargestellten Befürchtungen wahr- und ernstzunehmen:

      ERSTENS:
      Berufsbild.
      Ein „Elektriker“, mag er in seinem Beruf sogar ein Spitzenmann sein, kann kein Radio reparieren. Das geht nicht; die Ausbildung gibt das nicht her. Noch nichtmal im Geringsten.

      Die Erneuerung eines simplen Netzsteckers an einem Radio ist nicht gleich einer Radioreparatur.

      Radios dürfen nur von ausgebildeten Fachleuten instandgesetzt werden. Allein das „Öffnen“ eines solchen Gerätes unterliegt dieser strengen Vorschrift. Steht sogar auf der Rückwand.

      Diese Fachleute nennt man „Radio & Fernsehtechniker“.

      ZWEITENS:
      Lebensgefahr, unmittelbar.
      Laut Aussage Ihres Elektrikers hat dem Radio „nichts gefehlt“. Subjektiv haben Sie jetzt natürlich auch denselben Eindruck, weil Ihre Tonquellen ja wunderbar über Ihr Radio „dudeln“. Ich möchte dafür wetten, daß Ihrem Gerät sehr wohl etwas fehlt, und zwar jede Menge. Das ergibt sich schon allein und zwangsläufig aus dem Alter bestimmter darin verbauter Einzelteile.

      Sie bewegen sich auf einem -unter Umständen- sogar lebensgefährlichen Boden. Das ist keinesfalls übertrieben. Insbesondere, wenn Sie externe Tonquellen anschließen, haben Sie unmittelbar eine elektrische Verbindung zum Chassis des Radios hergestellt. Hier können starke Stromschläge die Folge sein, die Sie oder andere Menschen töten können.

      Der Grund hierfür sind meistens defekte Entstörkondensatoren in dem Radio. Das ist nicht am Betriebszustand des Radios feststellbar. Diese Kondensatoren müssen ohne „Wenn und Aber“ erneuert werden!

      DRITTENS:
      Brandgefahr. Die erwähnten Entstörkondensatoren und andere im Radio verbauten Elemente können aufgrund ihres hohen Alters starke Isolationsfehler aufweisen. Hierdurch wurden schon häufig Brände ausgelöst.

      VIERTENS:
      Das Radio MUSS saniert werden, wenn Sie Gefahren ausschließen und eine langlebige Qualität sicherstellen wollen.

      Nur zur Information: ICH repariere keine Geräte mehr. Ich verdiene damit kein Geld.
      Ich bin ausschließlich nur daran interessiert, daß niemandem ein großer Schaden zugefügt wird, der bei sorglosem Umgang mit alten Gerätschaften durchaus eintreten kann.

      Die Gefahr ist sehr groß und sollte auf keinen Fall unbeachtet bleiben.

      Mit besten Grüßen

  5. Heiko sagt:

    Hallo Leute,
    ich bin froh diese Seite endlich gefunden zu haben.Mir hat ein Freund dieses Gerät zur Wiederbelegung überlassen.Optisch ist das Gerät in top Zustand.Ich habe das Gerät erstmal entstaubt und optisch kontrolliert.Ein erstes Hochlaufen am Regeltrenntrafo brachte keine bösen Überraschungen(explodierte Elkos oder überlastete Selen-Gleichrichter).Aber außer einem dicken Brumm der sich mit der Anheizzeit der Röhren im Ton leicht ändert passiert nichts.Alle Röhren heizen.Mit einem Oszi habe ich am Elkos parallel 200Volt 50Hz gemessen.Ich gehe davon aus das der Gleichrichter und der Elko defekt sind.
    Danke auch für den Schaltplan und die vielen technischen Hinweise zur Reparatur dieser alten Geräte.
    Optisch sieht mein Gerät nach Abnahme der Pappplatte aus wie neu.Ich habe den Schmutz und Staub abgepinselt.
    Könnte ich zu Testzwecken bevor ich mir „Originalteile“ beschaffe mit einem aktuellen Gleichrichterblock und einem passenden Elko testen?
    Selbst die Skalenbirnchen sind noch heile.
    Danke fürs lesen

    Heiko

  6. Heiko sagt:

    Radio läuft erstmal.Selengleichrichter defekt und Doppelelko tot.Beides erstmal in Luftverdrahtung ersetzt.UKW geht super,der Rest bin ich noch auf Fehlersuche.Wackelkontakt.Beim obligatorischen Draufhauen ging es kurz!!
    Also ich suche erstmal…..

    Heiko

    1. Diogenes sagt:

      Guten Abend Herr Heiko.
      .
      Ich hoffe, Sie kommen mit diesem schönen Rundfunkempfänger weiter.
      .
      Dazu empfiehlt es sich, meinen Bericht zu lesen und die darin gestellten Fragen zu beantworten.
      .
      Ich bin gerne zu einer weiteren Unterstützung bereit, wenn diese nur Sinn ergibt.
      .
      Mit besten Grüßen und Wünschen für weiterhin viel Erfolg,
      .
      Diogenes

  7. Diogenes sagt:

    Guten Abend Herr Heiko.
    .
    Schön, daß Sie sich für alte Rundfunkempfänger interessieren. Auch sehr gut ist, daß Sie über einen Regel-Trenntrafo verfügen. Allerdings müssen Sie auch mit dem notwendigen Respekt gegenüber einer der komplexesten und kompliziertesten Technologie der Mitte des 20. Jahrhunderts an die Sache herangehen. Ein „Radio“ ist weder Nachttischlampe noch Toaster, schon gar kein Legobaukasten !
    .
    Weniger gut ist, daß Sie offenbar „im Trüben fischen“. Das ist nicht ungefährlich.
    .
    Es gibt auch kein „obligatorisches“, sondern allenfalls „dilletantisches“ DRAUFHAUEN.
    Sowas macht man nicht ! Schon allein, weil man damit gut erhaltene Bauteile beschädigen, sogar zerstören kann.
    .
    Nun beschreiben Sie, sowohl den Gleichrichter als auch den Lade- u. Siebelko in „Luftverdrahtung“ ersetzt zu haben.
    .
    Entscheidend ist an erster Stelle: WAS FÜR EINEN GLEICHRICHTER haben Sie zu diesem Zweck verwendet? Wie hoch ist die Strombelastbarkeit dieses Bauteils?
    .
    Haben Sie den KOPPELKONDENSATOR vor dem Steuergitter (g1) der Endröhre (EL84) erneuert?
    .
    Haben Sie die Entstörkondensatoren im Netzteil erneuert?
    .
    Haben Sie die Röhrenfassungen und den Tastensatz gereinigt?
    .
    Welche Spannung liegt bei mittlerer Lautstärke (UKW) am Schirmgitter (g2) der Endröhre (EL84) an? (Das ist der Pin -9-)
    .
    Ich helfe gerne, wenn es Sinn ergibt.
    .
    Mit besten Grüßen…

    1. Heiko sagt:

      Guten Morgen,
      natürlich ergibt das Sinn.Ich oute mich jetzt einmal:Ich bin ausgebildeter Funkmechaniker mit Erfahrung in allem was mit Funktechnik zu tun hat.Also Röhren(grund)Schaltungen sind mir bekannt.Die einzelnen Röhrentypen und die Eigenheiten einer bestimmten Röhre kenne ich nicht so.Durch das Radio(mein erstes derartiges was ich zum Leben erwecken erhalten habe) habe ich mich nun doch etwas genauer damit beschäftigt.Habe mir die Sockelbilder beschaft und schonmal überall die Anoden und Heizspannung gemessen.Alles im Grünen Bereich.Der Trennstelltrafo steht auf 220V.Dann sind es genau 6,3 Volt Heizspannung.
      Hatte mir gestern neue Elkos beschafft und den Koppel-C am Gitter und werde erstmal diese alle austauschen.Die Graetzbrücke ist Leistungsstark genug(500V,3A).
      Im Ukw-bereich läuft das Radio,es ist halt nur leicht verzerrt.
      Diese merkwürdigen Teer-Kondensatoren tausche ich auch noch,wichtig war erstmal eine Allgemeine Gängigkeit.
      Ich werde heute die wichtigsten Bauelemente tauschen und würde mich nochmal melden.Es gibt noch Fragen,aber erstmal möchte ich den fliegenden Aufbau beenden und die neuen Elkos verbauen.

      Heiko

      PS:Da ich einen ganzen Schwung Röhren habe unbekannten Zustandes habe ich beschlossen mir den utracer zu beschaffen.Leider im Moment ausverkauft weil es eine neue Version gibt(V3 2.0).Gibt es was besseres oder soll ich den nehmen?Desweiteren repariere ich auch Röhrenverstärker und mußte schon oft Röhren tauschen,ohne wirklich den Zustand zu kennen.Statisch schienen die in Ordnung(Heizung,Ruhestrom,speziell EL34 und 6L6) aber trotzdem gingen die nicht.Nach Röhrenwechsel war alles ok.Aber das reicht mir nicht.

  8. Heiko sagt:

    Ich nochmal.
    Wie kann ich die Fassungen reinigen(ich vermute auch Oxidation) und vorallem den Tastensatz.Habe aus Faulheit im Moment nur die Pappplatte abgenommen.Das Radio befindet sich noch in seinem Gehäuse.

    Heiko

  9. Diogenes sagt:

    Guten Abend Herr Heiko.
    .
    Zum Thema RÖHREN-MESSGERÄT:
    ——————————————————–
    .
    utracer ? Nein !
    .
    Selbstverständlich gibt es was „Besseres“, jede Menge sogar.
    .
    Fangen wir mal an: (Ich habe einige Beispiele bei Ebay gefunden, damit Sie eine Vorstellung, auch vom Wert solcher Geräte, bekommen)
    .
    1.) „NEUBERGER RPM 375“, z.Zt. bei Ebay, Art.Nr.: 321 286 886 058
    2.) „NEUBERGER RPM 370″, “ “ “ : 331 374 797 703
    3.) „NEUBERGER RPM 270″, “ “ “ : 331 372 328 962

    4.) „L 3-3″ (russisches Spitzengerät), “ “ : 201 080 155 729
    5.) „L 3-3″ “ “ “ “ : 141 460 102 322
    .
    Allerdings sind diese Meßgeräte ohne entsprechende Berufsausbildung (Radio- & Fernsehtechniker-Meister) weder verständlich noch leicht bedienbar. Ihr doch recht dürftiges Wissen kann nicht ausreichen; Ihre Berufsausbildung zum „Funkmechaniker“ ist von der zum Radio- & Fernsehtechniker etwa soweit entfernt wie der Mond von der Sonne. (Hier passen sogar die Volumina…)
    .
    Jedoch soll man die Hoffnung ja nie aufgeben, wie man allgemeinhin sagt; deshalb gibt es „kleinere“ Röhrenprüfgeräte, sogenannte „Tubetester“, die durchaus Ihren relativ geringen Kenntnissen und Ansprüchen genügen; die Handhabung ist überschaubar und leicht zu erlernen. Billig sind diese Geräte zudem auch.
    .
    6.) Accurate 157 (Tubetester, Universal) Ebay, Art.Nr.: 141 462 470 058
    7.) Seco Modell 88 (Tubetester, Universal) , Art.Nr.: 251 717 599 005
    .
    Ich hoffe, daß ich Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfen konnte; auf die übrigen Aspekte gehe ich später noch ein.
    .
    Mit besten Grüßen

  10. Heiko sagt:

    Ich habe mir die Röhrentester angeschaut.Da ich diese „Reparaturen“ nur in meiner knapp bemessenen Freizeit kostenlos durchführe und ich mir so einen Tester nur des Basteln willens anschaffen wollte sind mir diese wunderschönen aber zu teuren Geräte zu overdrived.Einen fliegenden Aufbau auf einer Testplatte mit Ua,Uh,UG1,2 usw wollte ich vermeiden.Ein kompaktes kleines Gerät welches sogar selbst zusammengebaut werden muß und dazu noch Kurven generiert am PC-damit wäre mein Bedarf gedeckt.Ich denke zum groben überprüfen reicht das.Den Aufwand den man betreibt bekommt man so oder so nicht bezahlt.
    Meine praktische Erfahrung mit Röhren beschränkt sich „nur“ im Aufbau,Reparatur und Modifikation von Leistungsverstärkern im HF Bereich von 1MHz bis zu 430MHz und das in Leistungsklassen bis zu 1500 Watt.Jeweils Trioden und Tetroden.Glauben sie mir dazu muß ich kein Meister sein im damaligen Sinne.Diese Berufe werden auch nicht mehr ausgebildet weil sie schlichtweg in der heutigen Tausch-oder schlimmstenfalls Wegwerfgesellschaft nicht mehr benötigt werden.Aus Nostalgiegründen sicherlich,damit verdienen sie aber keinen Lebensunterhalt.
    Trauen sie mir ein bisschen was zu,ich wollte gern den Erfahrungsschatz von Praktikern nutzen um nicht die gleichen Fehler zu machen und das Gerät soweit es möglich ist zu reparieren.
    Also jetzt am Wochenende tausche ich erstmal die wichtigsten Bauteile und werde dann wieder berichten.Ich möchte mich gern mit Praktikern austauschen.Denn schon das reine Dastehen in meiner Werkstatt hat ein großes Staunen von Interessenten und Liebhabern geweckt.Dazu war das Gerät auch eingeschalten und spielte im UKW Bereich einen wunderbaren Sound ab.

    Heiko

  11. Heiko sagt:

    Erfolg!!
    Der Grundig läuft wieder auf allen Bändern.Nach einer Tauschorgie aller Elkos und Teeries funktioniert der Grundig wieder.Einzig einige Spannungswerte könnten besser passen.Eine leichte Verzerrung im NF-Bereich habe ich.Die Kathodenspannung an der EL84 habe ich geprüft.Vor dem Tausch waren es 7/8 Volt.Jetzt nur 3 Volt.Auch die Anoden und Gitter2 Spannung sind teilweise höher als angegeben.
    Wer kann helfen?

    Heiko

    1. Diogenes sagt:

      Hallo Herr Heiko,

      lesen Sie doch einfach diese nette Seite !

      Dann finden Sie auch die Lösung … 😉

      Beste Grüße aus dem „Selen-Lager“ (Klingelts?)

  12. Diogenes sagt:

    Guten Tag Herr Heiko.
    .
    Zum Thema BRÜCKEN-GLEICHRICHTER:
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    Ein BRÜCKEN-GLEICHRICHTER setzt sich zusammen aus VIER in sinnvoller Weise verschalteter EINWEGGLEICHRICHTER. Das nennt man GRAETZSCHALTUNG.
    .
    In den 50er Jahren verwendete man als Gleichrichter sogenannte SELEN-ELEMENTE, die recht HOCHOHMIG sind. Die in der industriellen Gerätefertigung der damaligen Zeit verwendeten Brücken-Gleichrichter nannten sich „Trockengleichrichter“ bzw. „Selengleichrichter“.
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    Auf meine Anfrage hin gaben Sie zu, einen Brückengleichrichter mit einer Spannungsfestigkeit v. 500V und einer Strombelastbarkeit v. 3A verwendet zu haben.
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    Aufgrund dieser Daten kann ich mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, daß es sich bei diesem Gleichrichter NIEMALS um einen (hochohmigen) SELEN-GLEICHRICHTER handelt; es ist ein (niederohmiger) SILIZIUM-GLEICHRICHTER !
    .
    Damit haben Sie viele Kondensatoren und auch die immer seltener und teurer werdenden Röhren in diesem schönen Radiogerät sozusagen (unschuldig) „Zum Tode durch den elektrischen Stuhl“ verurteilt ! Mannomann!
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    Sie sagten, „froh“ zu sein, „endlich“ diese Seite gefunden zu haben. Aber gelesen haben Sie offensichtlich wohl nicht darin. Sonst würden Sie solch grobe Fehler wie die völlige Falsch-Anwendung eines Siliziumgleichrichters anstelle eines Selengleichrichters kaum machen. Mal ganz abgesehen von Ihrer im Übrigen ohnehin sehr laienhaften u. riskanten Vorgehensweise.
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    Auf dieser schönen Bilderbuchseite hier, gibt es inzwischen viele Hinweise u. Beispiele dazu, wie man so etwas RICHTIG macht. Aber dazu muß man lesen können und wollen…
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    Überheblichkeit u. Arroganz helfen überhaupt nicht. Und wenn Sie an Anlagen beschhäftigt gewesen wären, die sogar im Terrawatt-Segment und im Nano-Hz-Bereich angesiedelt seien: Es hilft nicht. Das Berufsbild des FUNKMECHANIKERS entspricht exakt und schlicht dem Ausbildungsziel: Das „Zusammenfügen vorgefertigter elektronischer Baugruppen nach vorliegenden Konstruktions- u. Bauplänen“.
    .
    Punkt.
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    Also keinerlei konstruktive oder/und analytische Fähigkeiten u. Kenntnisse.
    .
    Mit diesem äußerst spärlichem Kenntnisvolumen dürften Sie ein derart hochkompliziertes Konsumerprodukt wie ein Radio garnicht erst anfassen.
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    Wenn Sie zu dieser Einsicht in der Lage sind, und von Ihren simplen 430MHz und den unbedeutenden 1.500 Watt runterkommen, wird Ihnen hier mit Sicherheit geholfen.
    .
    Kleiner Tip für den Anfang:
    Lesen Sie sich doch einfach mal durch diese nette Seite; Sie werden erstaunt sein !
    .
    Aber dazu braucht man ja Interesse, Energie und Ausdauer. Alle drei Eigenschaften scheinen Ihnen leider zu fehlen; das haben Sie ja schon allein dadurch dokumentiert, daß Sie aus „Faulheit“ (Ihr eigener Vortrag !) bisher lediglich die Bodenplatte abgenommen und wahllos im Chassis herumgefummelt haben…
    .
    Sie müssen dieses Radio zunächst einmal vor dem „Elektrischen Stuhl“ bewahren, damit neben der zuvorgenannten Bauteile auch der Netztrafo und der Ausgangsübertrager von einer „Hinrichtung aus Unwissenheit“ verschont bleiben. Dazu gehört als allererstes, den „falschen“ Gleichrichter vernünftig und ordentlich anzupassen !
    .
    Also: LESEN ! Es ist alles zu diesen Themen auf dieser netten Seite zu finden !
    .
    Viel Erfgolg noch !

  13. Heiko sagt:

    Hallo,
    ich habe mit meinem miesen Kenntnissen und dem Baugruppen zusammenstecken-Erfahrungen den Empfänger zum Spielen gebracht der vorher auf dem Müll landen sollte.Ich habe mich in anderen Foren die nicht besserwisserisch und teilweise abwertend ohne meine Person und Kenntnisse genauer zu kennen informiert und belesen.Das was ich sowieso gemacht hätte,nämlich den Tausch aller Teerkondensatoren und Elkos hat den notwendigen Erfolg gebracht.Ich werde noch mit einem Vorwiderstand (ja ich bin des Rechnens mächtig) die Spannung verbraten (220/240V) .Auch das mehr der Anodenspannungen/Gitterspannungen werde ich verbraten da ja der Selengleichrichter nicht mehr vorhanden ist.Das ist mir schon klar.Diese Problematik kenne ich aus der Reparaturpraxis von Gitarrenröhrenverstärkern(dort mit Gleichrichterröhren).

    Herr Heiko

  14. Diogenes sagt:

    … da kann man mal wieder sehen, wie sehr sich „lesen“ lohnen kann !
    .
    Vorausgesetzt ist natürlich ein sprachkompatibles Verständnis für Zeichensetzung und Rechtschreibung.
    .
    Nicht auszudenken, was alles geschehen kann, wenn man auch nur ein kleines „Komma“ bei der Ermittlung eines Kondensators oder Widerstands falsch setzt oder gar völlig übersieht !
    .
    Übrigens: Gleichrichterröhren verhalten sich auch völlig anders als Selengleichrichter, diese haben nämlich keine Anheizzeit. Naa, Klingelts?
    .
    Dennoch: Viel Erfolg beim Weiterbasteln !

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