Grundig 3045 W /3D

Bei Ebay fand ich, allerdings nicht wie sonst üblich in der Rubrik „Röhrenradios“, sondern unter Raritäten diesen Grundig 3045 W /3D. Das Gerät befand sich laut Angaben 20 Jahre lang auf einem Speicher und war ein altes Familienstück. Doch nun sollte es verkauft werden und ich erhielt den Zuschlag unter 5.-€, hinzu kam ein Verpackungsbetrag von 15.-€ und ich habe freiwillig den Betrag dann auf 30.-€ aufgestockt mit der Bitte, das Radio nach dem Prinzip „Box in der Box“ zu verpacken. Hier gab sich der Verkäufer absolut große Mühe, so dass dieses Radio unbeschadet bei mir ankam, leider war meine Papiertonne diesmal direkt voll mit dem Verpackungsmaterial:-)

So sah er nach Ankunft aus:

Das Radio im Originalzustand

Das Radio im Originalzustand

Rückwand des Grundig

Rückwand des Grundig

der riesige Lautsprecher für den richtigen Bums

Leider befanden sich Rostflecken auf dem Schallwandstoff, die auch beim Reinigen nicht herauszubekommen waren. Des weiteren ist an der unteren Kunststofffrontblende die Unterseite herausgebrochen und das Grundig-Logo fehlt. Die Gehäuseoberseite wies wie so oft die Hinterlassenschaften wie Flecke und Ränder von abgestellten Dekorationsmaterial auf.

Gehäuseoberseite vom Grundig 3045

Ansonsten war das Radio nur von Staub befallen und die paar Kratzer ließen sich auspolieren. Die Oberseite des Gehäuses beizte ich wieder ab, schliff es an und behandelte es mit Lasur. Dann kamen wieder fünf Schichten Klarlack mit zwischenzeitlichem Anschliff.

die neue Lackschicht auf der Oberseite

die neue Lackschicht auf der Oberseite

Das Chassis war auch nur von Staub befallen, was sich schnell mit Sauger und Pinsel bereinigen ließ

nur etwas Staub auf dem Chassis

nur etwas Staub auf dem Chassis

Es folgte das übliche Austauschen der Kondensatoren und ich spendierte ihm noch eine neue EL84 sowie einen neuen magischen Fächer aus russischer Produktion. Die Bauteile waren wieder sehr gut zugänglich, was das Tauschen der Kondensatoren sehr einfach gestaltete.

die Unterseite des Chassis

die Unterseite des Chassis

die ausgewechselten Kondensatoren

die ausgewechselten Kondensatoren

Dann wieder alles zusammengebaut und ich denke, er kann sich sehen und vor allem hören lassen. Auf Grund des großen Basslautsprechers klingt der Grundig 3045 W /3D sehr dynamisch und kräftig, die seitlichen Höhenlautsprecher ergänzen das Gesamtklangbild zu einem sehr räumlich klingenden Sound, fertiggestellt im Dezember 2010.

der restaurierte Grundig mit neuem Schallwandstoff

die Seiten wurden nur aufgefrischt und poliert

die Seiten wurden nur aufgefrischt und poliert

die neue russische Ersatzröhre erstrahlt

die neue russische Ersatzröhre erstrahlt

Jetzt thront der Grundig oben auf dem Dampfgarer und hat seinen Platz im Haus gefunden. Er klingt gut von da oben!

grundig 3045 3D

grundig 3045 3D

die defekte Frontblende wurde auch ersetzt

Grundig 3045

der Grundig auf seinem Thron

Resümee:

Der Grundig 3045 W /3D eignet sich als Hobbyeinsteiger prima zum Restaurieren, alles ist sehr gut zugänglich. Belohnt wird man hinterher mit einem fantastischen Klang. Abstriche habe ich in der Schallwandbespannung gemacht, es ist kein originaler Stoff und die russischen Röhren sind auch nicht original. Verbessern müsste ich noch den Teil Schallwandbespannung vor dem großen Lautsprecher, leider ist er nicht straff genug und bewegt sich, wenn der Lsp. seine Luft da hindurchpumpt. Vielleicht kann ich dem Stoff durch Besprühen mit Wäschestärke zu ein wenig mehr Steifigkeit verhelfen.

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Wieder ein 3045er!

Über diese Homepage schrieb mich jemand an, ob ich nicht sein Radio überholen könnte, welches sich von Anfang an in Familienbesitz befindet. Also wie immer, nichts spektakuläres, nur halt eine Fleißaufgabe:

  1. Komplettdemontage, Reinigung, Schmierung der Mechanik
  2. Alle Kondensatoren wechseln
  3. Spannungen kontrollieren
  4. Gehäuse auffrischen, keine Neulackierung nötig
  5. Montage und mehrtägiger Probelauf
Grundig 3045 W/3D

Gute Ausgangsbasis, leider fehlt das Grundig-Logo (wie so oft)

Grundig 3045 W/3D

Die Abdeckungen müssen neu lackiert werden.

Grundig 3045 W/3D

leider fehlt der originale Antennenstecker

Grundig 3045 W/3D

Kondensatortausch

Die Abdeckungen der beiden seitlichen Lautsprecher habe ich neu lackiert. Hierzu mußte ich den alten Stoff auf dem Gitter entfernen, leider ging dieser dabei in die Brüche. Farblich habe ich hierzu Ersatz gefunden:-)

Grundig 3045

Sparsamer Ponal-Leim-Auftrag

Grundig 3045

Zugeschnittene Strumpfhose

Wenn man Ponal benutzt, hat man beim Aufkleben des Stoffes genügend Zeit zum Glattziehen, bis er trocken wird.

Grundig 3045

Optisch kein Unterschied zum Originalstoff

Rechts oben sieht man noch eine angeschlagene Ecke, wo auch das Furnier fehlt. Die habe ich dunkel lasiert und mit dunklem Holzkitt verspachtelt, also nur kaschiert. Daher fällt sie später nicht mehr so auf.

Grundig 3045

die polierten Messingteile

Nun konnte wieder alles zusammengebaut werden. Ich ersetzte noch die altersschwache EL84 durch eine 6P14P, was durch kraftvollen Sound belohnt wurde.

Grundig 3045

Der fertige Grundig 3045 W/3D

Grundig 3045

alles wieder gut

Nach ein paar Tagen werde ich die Oberfläche mit Wachs polieren und versiegeln.

 

Technische Angaben:

Grundig 3045 W /3D

7 Röhren: ECC85, ECH81, EF89, EBF80, EM85, EABC80, EL84

Prinzip Superhet allgemein; ZF/IF 468/10700 kHz

8 Kreise AM, 11 FM-Kreise

Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW

3 Lautsprecher, 5 Watt

Abmessungen (BHT) 620 x 388 x 263 mm

Schaltplan als PDF (1,2 Mb)

29 Beiträge zu “Grundig 3045 W /3D”

  1. Karin sagt:

    … und oben druff das Internet-Radio :-))

    1. Tilo sagt:

      Na klar! Da muss doch der Oldiesender mit der passenden Musik zum Radio laufen und den gibt es doch nur im Internet! Der alte Grundig läuft mit der TA-Taste, also die Wiedergabe von dem Internetradio kommt über den wunderschönen Klang des 3045er. Und da das Internetradio eine Fernbedienung hat, brauch man auch nicht da hoch krabbeln 🙂

  2. Helmut sagt:

    Hallo Tilo,
    hab jetzt unter anderem einen 3033W/3D als Neuzugang, der hat ja fast die gleiche Zierleiste unter dem Tastensatz – zwischen den Bass- u. Höhenregler – wie der 3045.
    Ich freute mich schon, dass ich hier so ein massives Messingteil aufpolieren kann, da es bei ebay auf dem Verkaufsfoto fleckig aussah.
    Aaaaaber dann zu Hause beim Eintreffen besichtigt, stellte es sich als ein schnödes Plastikteil heraus, bei dem die „Gold-Farbe“ z.T. abgeblättert ist.

    Kann man das Teil irgendwie lackieren, nachdem ich es vielleicht mit dem Dampfstrahler oder sonst wie blank gemacht habe ?
    Oder dann nur so grau-weiß lassen ?

    Viele Grüße,
    Helmut

  3. Tilo sagt:

    Hallo Helmut,
    ich denke, man sollte es im original belassen, es hat ja die selbe Farbe wie die Rahmen von Bass- und Höhenregler, die sind ja auch nur in weiß gehalten. So kommt ja dann auch schön der Grundigschriftzug zur Geltung. Warum der aber bei Dir mit Goldfarbe überzogen war, verstehe ich nicht. Vielleicht hat das jemand nachträglich gemacht? Ich werde morgen mal in meinem Lager, wo noch zwei 3045er stehen, nachsehen.

    Viele Grüße,
    Tilo

  4. Stefan Orgass sagt:

    Hallo Tilo,

    Ihren Bericht finde ich sehr überzeugend. Ich selbst besitze einen Grundig 3033 „Ferndirigent“ (3D-Klang); das Gerät funktioniert allerdings nicht mehr. Vor Jahren (um nicht zu sagen Jahrzehnten gab es dazu einmal die Diagnose, dass die Röhren ausgetauscht werden müssten. Ich habe von diesen Dingen keine Ahnung. Meine Frage lautet nun, ob Sie womöglich einen Kenner der Materie kennen, der das Gerät reparieren könnte – oder ob Sie ggf. selbst so etwas machen. Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen!

    Viele Grüße
    Stefan Orgass

  5. Andy sagt:

    Hallo Tilo,

    erstmal Gratulation zu dem schön restaurierten Radio !
    Ich habe auch einen Grundig 3045 W und noch einen 3033 aus erster Hand der noch spielt wie am ersten Tag. Mich würde nun interessieren, wie du das mit Verbindung Röhren-Radio zu Internet-Radio realisiert hast. Was muss man beachten, dass nichts „abraucht“ ?
    Da ich elektrotechnisch nicht so fit bin, wäre es toll, wenn du mir da ein paar Tipps geben könntest !

    Danke und viele Grüße !

    Andy

    1. Tilo sagt:

      Hallo Andy,
      vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Da bringst Du mich auch gleich auf eine Idee: ich werde in Kürze hier über Deine Fragen einen Beitrag verfassen und auf die Möglichkeiten eingehen, Musik vom Computer oder Internetradio oder sonstigen Quellen über Röhrenradios wiederzugeben. Das werde ich auch dann mit Fotos dokumentieren.
      Habe also noch ein paar Tage Geduld, bevor Deine Fragen beantwortet werden. Ich denke, am kommenden Wochenende wird der Artikel online gehen.
      Mit besten Grüßen!
      Tilo

      1. Angus sagt:

        Hi Tilo, ich bin sehr „late to the party“ hier, aber erst, danke sehr! für diese Beitrag! Habe lange gesucht im vergangene Jahren und nicht viel zu diese Radio gefunden. Danke für den Schaltplan, das helft mir sehr. Meine Farge hier ist ob du einen Bericht geschriben hast wie man Internet Radio an einen Rohrenradio schliessen kann. Habe auf deine Site gesucht aber bis jetzt nicht gefunden …. Vielen lieben Dank. Und super das es noch leute gibt die diese alte Radios restaurieren.

        1. Tilo sagt:

          Hallo Angus,
          du meinst sicher diesen Artikel: https://www.bastel-radio.de/2013/anschliessen-roehrenradio/
          Viel Erfolg und beste Grüße!
          Tilo

  6. Andy sagt:

    Hi Tilo,

    danke für die schnelle Antwort ! Super Idee mit dem Bericht !
    Ich habe nähmlich beim googeln festgestellt, dass es nicht viele Informationen zu dem Thema gibt und in denen die ich fand, wird immer wieder gewarnt wahllos irgendwelche Teile zu verbinden – speziell im Fall alter Röhrengeräte.

    Bin echt gespannt !

    Danke und viele Grüße!

    Andy

  7. Hallo Tilo,

    sind auf der Google-Suche über den Grundig 3045 W/3D auf Deine tolle Seite gestoßen und uns gefällt, was und wie Du das machst. Ich sammle seit meinem 6 Lebensjahr und das hat im Jahre 1955 in Großmutters Dachboden begonnen, den ich damals mit Leidenschaft zu einer „Radiobastelwerkstätte“ umfunktioniert hatte. Derzeit bin ich auch beim Restaurieren eines 3045W/3D und es macht immer wieder einen Heidenspaß, so ein Radio im Top-Zustand spielen zu hören. Schau mal auf unsere Homepage, da wirst Du auch einiges interessantes zu sehen bekommen. Liebe Sammler- und Bastlergrüße aus Innsbruck von Peter & Doris

  8. RICHARD WAGNER sagt:

    Hallo Tilo
    Habe mir am Sonntag auch einen Grundig 3045 W /3D gekauft, rein durch Zufall. auf dem Zettel stand leuchtet, aber spielt nicht.
    Na dachte ich mir der Zustand
    des Gehäuses war sehr gut und zum spielen werde ich ihn schon bringen ,als gelernter Radio und Fernsehtechniker, habe ich diese Geräte noch repariert.
    Den Schaltplan den Du eingestellt hast konnte ich gut nutzen, 2 verbrannte Widerstände und eine Hand voll Kondensatoren, nun spielt er wieder wie Neu
    Danke und Grüße Richard

    1. Tilo sagt:

      Hallo Richard,
      na dann herzlichen Glückwunsch zum Erfolg mit dem 3045er! Ein Gerät, was wirklich schon für wenig Geld selbst im Onlineauktionshaus zu bekommen ist, ohne viel Schnickschnack gut zu reparieren ist und der Klang super ist, für so eine kleine Endstufe.
      Schön, dass Du den Schaltplan nutzen konntest!
      Beste Grüße!
      Tilo

  9. Diogenes sagt:

    „Kleine Endstufe“ ?
    Da steckt immerhin ’ne EL84 drin; 12Watt Verlustleistung, schiebt bei vernünftiger Beschaltung lockker 8 Watt ! Die einzige (außer EL90) die das bei dieser Größenordnung kann.

    „Klein“ ist: Die gewohnte ca. 3-4Watt-Familie: EL11 (ja, obwohl sie so riesig ist), EL21, EL41/42, EL82, EL83, EL95, ECL82, ECL86, (auch ELL80, ECLL800, je 3Watt/System) usw.

    Nicht vergessen: die AÜ’s u. LS der damaligen Zeit waren auch sehr hochwertig. „Klein“; na sowas…

  10. Matthias Demme sagt:

    Hallo Tilo,
    Ich habe noch eine Frage zur Lackierung. Wenn Du (auch bei anderen Radios) schreibst 5 Schichten Klarlack, meinst Du spühen oder streichen / rollen?
    Grüße aus Hirschaid
    Matthias

    1. Tilo sagt:

      Hallo Matthias. es mussten auch mit Rollen bisher immer 5 Schichten werden, da ja zwischendurch immer wieder neu angeschliffen werden mußte. Am Anfang sollte der Lack auch gut verdünnt sein, damit er gut in das Holz einzieht. Aber das merkst du schon, wenn langsam eine gleichmäßige Lackschicht entsteht und dann keine erneute Deckschicht mehr erforderlich ist. Leider habe ich bis heute noch keinen Kompressor & Lackierkabine, das wäre natürlich das Nonplusultra;-)
      LG
      Tilo

  11. Diogenes sagt:

    LAUTSPRECHER-BESCHALTUNG:
    .
    Lieber Tilo,
    .
    an diesem Schaltungsbeispiel ist etwas erkennbar, worüber wir letztens einmal sprachen: Die bessere und ausdrucksvollere Dynamik einer Endstufe durch A u f t e i l u n g des Ausgangskreises über z w e i AÜ’s .
    .
    Hier wird deutlich, daß für den Betrieb der Mittel-Hochtöner ein separater AÜ Anwendung findet, der (gleichspannungsentkoppelt über C70 / 0,025µF) dem AÜ für den Bass-LS parallelgeschaltet ist. Eine zwar kostenintensivere aber hocheffektive Lösung mit „erstaunlicher“ Wirkung.
    .
    Außerdem entfallen die bei der üblichen Schaltung mittels nur einem AÜ erforderlichen Elkos, die sonst den Mittel-Hochtönern bzw. Hochtönern seriell vorgeschaltet sind.
    .
    Hier wird die Power und der Wirkungsgrad der ohnehin schon legendären und leistungsstarken EL84, die der „6L6“-Familie entstammt, aufs feinste genutzt.
    .
    Ein sehr schönes Gerät…
    .
    Noch ein HINWEIS:
    .
    Von vorneherein wurde bei Grundig häufig verschiedene Anzeigeröhren eingeplant; das hatte mit der Verfügbarkeit dieser Röhren zu tu’n.
    .
    Bei älteren Modellen kam es oft vor, daß z.B. sowohl die „EM11“ als auch die „EM34/35“, bzw. die „EM34/35“ und alternativ die „EM71“ gleichzeitig in den Schaltplänen angegeben wurden; mit den entsprechende Typen- und Sockelangaben.
    .
    Bei diesem Gerät hier sind die „EM80“ und „EM85“ wahlweise verwendet worden. Trifft man ein Gerät mit „EM85“ an, läßt sich ohne weiteres durch Umverdrahten eine „EM80“ (oder die russische 6E1P) einbauen.
    .
    Ohne Umverdrahten läßt sich 1:1 ersatzweise eine „EM84“ (oder die russische 6E3P) einsetzen, die nahezu identisch mit der „EM85“ ist und sich davon lediglich durch ein anderes Leuchtbild unterscheidet.
    .
    Die „EM84“ hat einige Vorteile: Einmal gibt es die noch in Massen, zum anderen bekommt man sie sehr günstig und -nicht zuletzt- hat sie eine deutlich höhere Lebensdauer.
    .
    Nun noch viel Spaß beim Restaurieren …
    .
    Gruß aus dem Kohlenpott

  12. Jürgen Lau sagt:

    Wofür bitte ist die FA Taste?

  13. Diogenes sagt:

    Die „TA-Taste“ ist für „Tonabnehmer“.
    Bei vielen Geräten, die mit einer „FA-Taste“ versehen sind, wird damit die „Ferrit-Antenne“ aktiviert / deaktiviert.

  14. K.Fejry sagt:

    Hallo Kollege

    Ich habe das Gleiche Radio bekommen, leider lauf nicht wie es sollte, so bald das ich einschalte und wenn es warm wird BRUMMELT , mann die Sender UKW wie die anderen fangen aber das Brummeln bleibt immer.
    Ich bin kein fach man ,aber ich habe etwas Ahnung von Electronic.
    (ich habe Radio auseinander genommen und gereinigt.) aber das Brummel bleit immer.
    Was könnte das Problem sein.muss ich auch alle Dioden ersetzen?
    wenn ja, wo finde ich die?
    Danke im voraus für die Antwort.
    Khalil von Zürich

  15. Stig sagt:

    Nice work ! You are really good to fix the radios you have , I like to do the same !

    Stig from Gothenburg Sweden

  16. Schåfer sagt:

    Kann mir jemand sagen wofür der Regler unter dem grünen Lämpchen ist? Schonmal danke T.

    1. Diogenes sagt:

      Guten Tag Herr Schäfer
      .
      Schönen Dank für Ihr Interesse an der alten Radiotechnik, die sehr anspruchsvoll ist.
      .
      Tja, das „grüne Lämpchen“, wie Sie es nennen, ist keins.
      .
      Es handelt sich dabei um eine komplizierte Elektronenröhre, eine sogenannte „Anzeigeröhre“, im Volksmund auch „Magisches Auge“ genannt.
      .
      Mit dieser Röhre läßt sich -im optisch übertragenen Sinne- die „Feldstärke“ eines empfangenen Senders erkennen.
      .
      Nun zu dem „Regler“ darunter:
      .
      Dabei handelt es sich um eine mechanische Einstellmöglichkeit einer im Gerät verbauten „Ferrit-Antenne“, die für den Empfang im Mittel- und Langwellenbetrieb wichtig ist, sofern man keine Außenantenne (Dach-Antenne) für AM-Empfang besitzt. Es ist im weitesten Sinne eine Art „Richt-Antenne“, mit der man das Signal eines einfallenden AM-Senders auf größtmögliche Feldstärke abgleichen kann. Daher die anwenderfreundliche Nähe zur Anzeigeröhre.
      ,
      Aber, warum wollen Sie das überhaupt wissen? Ohne Witz; das interessiert mich wirklich…
      .
      Beste Grüße von Diogenes

  17. Frank Blauhut sagt:

    Hallo Tilo,

    Sehr schöne ausführliche Beschreibung und Bebilderung.

    Ich selber habe auch schon seit Jahren diesen Grundig in betrieb. Jetzt will er auf einmal nicht mehr.

    Können sie mir vielleicht helfen?

    Gerne würde ich mein Gerät weiter nutzen.

    Grüße aus dem Bergischen Land

    Frank

  18. arne sagt:

    Moin! Vielen Dank für die liebevolle Beschreibung der Restaurierung. Ich habe ein funktionierendes (Magische Auge ist defekt, aber sonst scheint alles weitestgehend intakt) 3045 W geerbt und fange gerade an mich damit zu beschäftigen. Diese Seite war der erste brauchbare Google-Treffer, und gleich ein Volltreffer!

    Ich bin absoluter Anfänger, beginne das Gerät zu reinigen und will mich dann langsam damit beschäftigen es zu restaurieren bzw. (zukunfts)sicher machen.

    Ist der Schaltplan des 3045 W mit dem des 3D-Modells (weitestgehend) identisch?

    1. Diogenes sagt:

      Guten Tag Herr Arne,
      .
      ja, das ist schon eine „Volltreffer-Seite“ hier. Unter anderem wird auf dieser Seite an vielen Stellen auch die eine und andere treffliche Warnung ausgesprochen, was den Umgang und die Komplexität der RADIO-TECHNIK u. insbesondere die Technik der ELEKTRONENRÖHREN betrifft.
      .
      Beispielsweise wird auf die Gefahren durch HOCHSPANNUNG hingewiesen. Auch wird von unbedarfter INBETRIEBNAHME eines Gerätes nach jahrzehntelangem Stillstand dringend (!) abgeraten.
      .
      Die Gefahren durch schadhafte KONDENSATOREN (u.a. Feuergefahr) werden aufgezeigt.
      .
      Es wird immer wieder darauf hingewiesen, daß man ohne jedwede physikalische und elektronik-technische Grundkenntnisse besser die Finger von dieser komplizierten Technik lassen sollte.
      .
      Wie sieht es mit MESSTECHNIK aus? WIE misst man WAS ? Und überhaupt WANN und WARUM ? Welches WERKZEUG wird benötigt? Welcher LÖTKOLBEN und welches LÖTZINN sind erforderlich?.
      .
      Und dann ist da noch die NETZSPANNUNGSANPASSUNG von 220V~ auf 230V~ .
      Dieser Punkt ist ganz besonders wichtig, und zwar BEVOR man überhaupt daran denkt, solch ein Gerät in Betrieb zu nehmen.
      Die alten Geräte sind für primär 220V~ vorgesehen. Heute sind 230V~ verbreitet; das heißt, das Gerät wird um einen Aufschlag von <10V~ ÜBERLASTET. Das überlastet zunächst den NETZTRAFO, danach den Gleichrichter, die Lade- u. Sieb-Elkos und – die RÖHREN ! Und das bei altersschwachen Bauteilen… Auch ist die Anoden-Hochspannung zu hoch.

      UND: Die HEIZFÄDEN der Röhren in Wechselstromgeräten werden i.d.R. mit 6,3V~ betrieben, in Worten SECHS-KOMMA-D R E I (!), und nicht etwa mit
      SECHS-KOMMA-A C H T , sie werden also ÜBERHEIZT.
      .
      Sollte ein Gerät die Umschaltmöglichkeit auf primär 240V~ haben, so hilft das nicht. Jetzt wird zwar der Netztrafo nicht mehr überlastet, der Gleichrichter und die Elkos ebenfalls nicht, und die Anoden-Hochspannung ist zu niedrig, aber die Heizspannung für die Röhren SINKT unter 6V~, was eine große Gefahr für die Kathoden der Röhren darstellt.
      Die Röhren erleiden irreversible Dauerschäden.
      .
      Also: So einfach ist das alles nicht.
      Deshalb gab es mal den Beruf des RADIO- & FERNSEHTECHNIKERS, aus guten Gründen.
      .
      Frohes Schaffen.

      1. Arne sagt:

        Danke für die ausführliche Antwort. Auch wenn ich weder Elektrotechniker noch Physiker bin sind mir die Gefahren von Hochspannung selbstverständlich bewusst.

        Die Reinigung habe ich mittlerweile abgeschlossen und festgestellt dass auch die EM85 noch funktionstüchtig ist. Zwar war das Zugseil altersschwach, Klebstoff eingetrocknet, ein Filzgleiter lose – aber alles in allem ist das Gerät benutzbar. Kurzzeitige Verwendung bei 230 V halte ich dabei für vertretbar, allerdings werde ich den Toleranzbereich des Trafos, der Elkos und insbesondere der Röhren sicher erstmal nicht im Dauerbetrieb austesten. Á propos Toleranzbereich: der Betrug im Falle der Netzspannung meines Wissens nach damals +10%, heute nur noch +5% der Effektivspannung. Damit wären hinreichend moderne Geräte weiterhin innerhalb ihrer Spezifikation betreibbar? Allerdings ist natürlich eine Röhre aus den 50ern nicht hinreichend modern, eine dauerhaft angelegte Überspannung etwas anderes als eine Effektivspannung und ggf. die Röhre irgendwann nicht mehr ersetzbar, weil nicht verfügbar…

        Ich werde über einen potenziellen Einsatz als Internet-Radio (über den TA-Eingang) mal mit einem guten Freund sprechen, der seit seiner Kindheit den Lötkolben schwingt. Bei ihn steht genug Messtechnik und Werkzeug, auch um z.B. die Heizspannung der Röhren durchzumessen. Er hat selbst ein hübsches Nordmende und ist auch sonst Röhrenerfahren. Und wer weiß – vielleicht hat er sogar noch ein Vorschaltnetzgerät zu viel. Selbst werde ich jedenfalls nicht am Gerät löten. Dieses Erbstück darf schon aus Respekt davor annähernd im Originalzustand bleiben.

  19. Wolfgang Mrosek sagt:

    Ich finde es einfach grossartig das es diese alten Geräte noch gibt und und von so vielen Leuten gehegt und gepflegt werden. Ich möchte gern dazugehören. Wer hat noch einen Grundig 3d klang 3046 bis 100 Euro ?

  20. Peter Kletter sagt:

    Hallo,
    wie wichtig ist es die Kondensatoren auszuwechseln?
    Hab auch ein 3045er und es funktioniert tadellos und klingt gut, allerdings habe ich schon auf diversen Websites gelesen, dass von alten Kondensatoren eine gewissen Brandgefahr ausgeht?
    Ob schon mal daran herumgebastelt wurde kann ich nicht erkennen, allerdings fehlen die Seitenlautsprecher, das Kabel ist einfach abgeschnitten.

    Viele Grüße
    Peter

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