Keine Ersatzteilspenderin

Durch den Schiffbruch mit dem UKW-Tuner der Tonfunk-Truhe sehe ich mich regelmäßig im Onlineauktionshaus um, ob nicht vielleicht ein geeigneter Ersatzteilspender auftaucht. Dabei erhielt ich eines Tages für 13,50 den Zuschlag für eine Tonfunk Violetta W331N zur Selbstabholung in Köln. Als das Radio dann vor mir stand, legte ich für mich fest, dass diese Violetta nicht dem Schlachten zum Opfer fallen wird!

Tonfunk Violetta W331N

Tonfunk Violetta W331N

Nun ja, sie hat zwar etwas gelitten, aber es ist nichts, was nicht wieder aufbereitet werden kann. Sie besitzt einfach zu viele nette Details, als das sie für meine Ersatzteilgewinnung herhalten müsste. Bis vor kurzem spielte sie auch noch täglich bei der Vorbesitzerin.

Tonfunk Violetta W331N

Ein Blick ins Innere:

Tonfunk Violetta W331N

Tonfunk Violetta – Chassis

Tonfunk Violetta W331N

Rückwand der Violetta W331N

Technische Daten:

Produktionsjahr: 1953/1954
8 Röhren: 2x EC92, ECH81, EF41, EAF42, EM85, EABC80, EL84
3 Lautsprecher
Gehäuse muss ich noch ausmessen.

8 Beiträge zu “Keine Ersatzteilspenderin”

  1. Ernst sagt:

    Hallo guten Morgen und einen schönen ersten Weihnachtsfeiertag.
    Mein Name ist Ernst ich bin 58 Jahre jung und ich wohne im Weserbergland Nähe Holzminden.
    Seid ich denken kann beschäftige ich mich mit der Elektronik früher die E-Röhren dannach die Transistor Technik demzufolge liebe ich die alten Dampfradios umsomehr.
    meine Sammlung an Uralt Radios ist eher bescheiden im Gegensatzt zu dem was manch ein Sammler sein Eigen nennt aber immerhin habe ich es mittlerweile auch zu einigen funktionstüchtigen Gerätschaften gebracht wozu um einige zu nennen ein Zwinger (RFT)Typ Dresden ein Saba, ein Philips und ein Nordmende alles Superhets gehören.
    Durch Zufall entdeckte ich bei einer Aufräumaktion eines Bekannten auf dessen Dachboden zwei im völlig desolaten Zustand befindliche Radios.
    Bei dem einen handelt es sich um einen Schaub Lorenz dem Goldsuper W32 und bei dem anderen Gerät handelt es sich um den Tonfunk Violetta W331 N.
    Die Röhren Bestückung bei der Violetta weicht etwas von der deinen ab denn im ersten und zweiten ZF Kreis wirken zwei EF 41 ansonnsten aber ist die weitere Röhren Bestückung identisch mit der deinen.
    Anstatt eines Gleichrichter Rohrs arbeitet im Netzteil ein Kaltgleichrichter der Firma Siemens.
    Nach erster Sichtung und ersten Reinigungsarbeiten habe ich dann einen ersten Funktionstest unternommen der sehr positiv ausfiel.
    Mir fiel die enorme Trennschärfe im AM Betrieb auf wobei aber der FM Betrieb mehr oder weniger unzufrieden ausfiel.
    Ich gehe davon aus das die beiden Trioden EC92 im UKW Mischteil verbraucht sind außerdem werde ich um einen neuen Abgleich des 10.7Mhz ZF Verstärkers nicht herum kommen.
    Die Begrenzerstufe vorm Ratio Detektor scheint auch nicht 100%tig zu funktionieren da zwischen den empfangenen Sendern starkes Rauschen auftritt.
    Der Ton im AM Betrieb ist sehr sauber, im FM Betrieb aber treten trotz starker Feldstärke des einfallenden Senders leichte Verzerrungen auf was evtl.auf einen Fehlabgleich des Tuners oder des ZF Verstärkers (10.7Mhz)zurück zu führen ist?
    Der Fernsehton funktioniert noch nicht und außerdem stimmt etwas mit der Indikatorröhre im Skalenband (EM80)nicht?
    Fazit ich freue mich auf die Restauration und auf die C Roßkur da ich viele viele Lakritz C,s entdeckt habe die im hohen Bogen raus fliegen werden.
    Vielleicht aber rührt der verzerrte Ton auch von einem niederohmig gewordenen Koppel C an einem der Steuergitter der `HF Röhren??schaun wir mal ?

    herzliche grüsse von Ernst .

    PS..Kannst du mir spezielle Tipps zur Àufbereitung der Holzgehäuse geben zB wie ich die Holzmaserung erhalten kann?

    Werde bei Youtube ein VID einstellen …

  2. Tilo sagt:

    Lieber Ernst,
    vielen Dank für Deinen Eintrag und auch Dir und Deiner Familie frohe Weihnachten!
    Ja, es ist manchmal ein Rätselraten, wenn man einen Schaltplan für ein Tonfunk-Produkt sucht. Anscheinend haben die oft die Technik verändert und haben die Änderungen nicht so nachgehalten in ihrer Dokumentation. Manchmal gibt es trotz identischem Typs unterschiedliche Röhrenbestückungen, für meine Violetta-Truhe suche ich bis heute noch einen Schaltplan (oben unter „Baustelle“). Trotzdem freue ich mich auch schon auf die Überholung meiner Violetta, weil die wieder richtig schön aussehen kann, wenn man den Aufwand nicht scheut. Bei der Gehäusebehandlung probiere ich auch immer mal neue Wege. Wenn man Sprühdosenlacke scheut und nicht das Equickment zur richtigen Lackierung mit Kompressor & Sprühpistole hat, gibt es ja trotzdem noch genügend andere Möglichkeiten, das Gehäuse zu verschönern, damit das Furnier wieder schön zur Geltung kommt, nachdem man den alten Lack entfernt hat. Ich denke da an den Einsatz von Hartöl oder Schellack, das kann mit einem Ballen aufgetragen werden. Der Nachteil ist nur, das diese Lackierungen nicht so sehr widerstandsfähig sind. Aber schick sieht es auf alle Fälle aus! Oben im Artikel habe ich ja den Link zu Jupp Haffner seinem Bericht gesetzt, der hat die Violetta auch mit Hartöl behandelt und aus meiner Sicht passt das bestens zur ihr, es muss nicht immer absoluter Hochglanz in Plastikoptik sein.
    Im Dampfradioforum haben wir auch einen Hartölspezialisten, der auch mal eine schöne Anleitung verfasst hat, vielleicht kannst du ja mal auf http://www.dampfradioforum.de vorbeischauen und da wird auch immer sehr freundlich geholfen.
    Alles Gute und viel Erfolg, lieber Ernst!
    Ich hoffe, dass man mal ein paar Fotos von Deiner Violetta und den anderen Radios zu sehen bekommt?!
    Gruß
    Tilo

  3. Ernst sagt:

    Hallo Tilo

    Vorerst dir und deiner Familie ein gesundes neues Jahr und viel Schaffenskraft und Inspirationen bei unserem schönen Hobby.
    Ich habe die Violetta jetzt völlig in ihre Einzelteile zerlegt und ich habe einige Zeit mit der Reinigung des Chassis zugebracht vorallem aber musste ich dem AM Drehko und den Tastensatz meine volle Aufmerksamkeit widmen.
    Bei genauerem Betrachten dieser Bauteile musste ich voller Entsetzen fesststellen das an den äußeren Federlamellen der beiden Rotoren herumgebogen wurde.
    Ein nachmessen mit einer LCR Messbrücke ergab das der Oszilatorrotor ein Ca von 20pf und ein Ce von 335 pF aufwies und beim Vorkreisrotor habe ich ein Ca von 20pF aber ein Ce 365 pF gemessen.
    Dies ergab eine Kapazitätsvariation Vc von 16,75 für die Vorkreisabstimmung zu Vc 18.25 für die Oszillatorkreisabstimmung was in Bezug auf Gleichlauf beider Kreise nicht besonders gut funktioniert hätte?
    Natürlich hätte ich versuchen können mit den Paralleltrimmern und den Padders einen Kompromiss zu finden aber ich habe mich letztendlich dazu entschlossen in mühevoller Kleinarbeit durch ständiges verbiegen der aussen lamellen beide Kondensatorpakete sie auf etwa Ce 320pF zu bringen den Rest kann ich ja mit den Trimmern beim späteren Abgleich nachjustieren?
    Desweiteren sind bisher alle Kondensatoren ersetzt worden und bei der Kathodenkombination der Endröhre ist mir der 1 Megaohm Vorwiderstand vor dem eigentlichen kathodenwiderstand (beide in Reihe)(170 Ohm überbrückt mit dem Teerie D.R.P 100 microfarad 21/15 V ELKO )aufgefallen der seinen Nennwert von anstatt 1000kohm auf 1278kohm verändert hat.
    Da durch diese Kathodenkombination die negativeSteuer- Gittervorspannung eingestellt wird ist es bei diesen Alterbedingt veränderten Werten kein Wunder das die Wiedergabe mehr oder weniger Verzerrt ist!
    Als nächstes werde ich den Tastensatz unter die Lupe nehmen und gründlich die Kontakte reinigen ob ich aber alles ablöten werde muss ich noch entscheiden denn ohne Stromlaufplan kann dies schnell zum Desaster führen.
    Ich werde dir weiter über Fortschritte oder Rückschläge bei diesem Repro projekt berichten.
    Bitte erkläre mir wie ich auf deiner Seite ein paar Bilder meiner bisherigen Arbeit einfügen kann?

    Mfg

    Ernst

  4. Ernst sagt:

    PS.

    Meinte natürlich 1:16.75 und 1:18.25

    Heute sind 2 weitere Geräte dazu gekommen.

    1 Plattenspieler im lederkoffer ca 1960 und ein Spulentonbandgerät der marke Philips auch ca 1960.

    Auf dem Koffer steht Philips High fidelity drauf.
    So wie es aussieht ist der Antriebsriemen defekt aber die Elektronik scheint zu funktionieren (zumindest leuchtet die EM84 und ein leises Rauschen ist aus dem lautsprecher zu hören)
    Das gebe mal ne schöne zusammenstellung zu meinen Radios?

    Mfg Ernst

  5. Steffen sagt:

    Hallo,

    bin per Suchmaschine hier gelandet, weil ich habe heute bei den alten Sachen meines Opa´s ein Tonfunk Violetta gefunden. Leider habe ich von dieser Technik quasi gar keine Ahnung. Kann mir zunächst jemand sagen, wofür das Rad mit Skala 1-20 in der Mitte ist. Es passiert irgendwie nichts, wenn ich es drehe. Und hinten gibt es 2 Anschlüsse A und E; wofür sind die?

    Außerdem bekomme ich so gut wie nur bei LW einen Sender rein, wobei meist in Englisch. Bei UKW z. B. tut sich gar nichts. Gibt es denn noch eine Antenne außer das Kabel für UKW, welches einen Doppelstecker am Ende hat?

    Vielen Dank,
    Steffen

  6. Tilo sagt:

    Hallo Steffen,
    ich vermute, das Rad mit der Skala ist die drehbare Ferritantenne. Wenn Du daran drehst müsstest du sehen, wie die sich hinter der Rückwand bewegt. Die Anschlüsse A (Außenantenne) und E (Erde) sind für den Kurz- und Mittelwellenempfang. Eigentlich solltest Du genug Empfang auf UKW mit der eingebauten Antenne (das Kabel mit dem Doppelstecker) haben. Falls nicht, kann es u.U. daran liegen, dass die EC92 müde geworden sind. Natürlich könnten noch andere defekte den UKW-Empfang negativ beeinflussen, aber das ist schwer vorauszusagen bzw. über „Ferndiagnose“ feststellbar. Wo steht denn das Radio?
    Beste Grüße
    Tilo

  7. Steffen sagt:

    Hallo Tilo,

    vielen Dank für die Info´s. Ich wohne in der Südpfalz, südlich von Landau/Pfalz, ca. 10 km von der franz. Grenze entfernt.

    Ja, da bewegt sich was, so ein Metallteil; es ist vermutlich eine dumme Frage für dich, aber was bewirkt die?

    Wahrscheinlich sind Bauteile defekt, dieses magische Auge ist auch tot oder besser gesagt blind 🙂 Für letzteres habe ich bereits gelesen, gibt es wohl ein russisches Modell als Alternative, weil original nicht mehr zu bekommen oder nicht gerade günstig.

    Sind die EC92 auch welche von den größeren Glasbauteilen?

    Besagen eigentlich die Sendernamen die auf der Scheibe sind heutzutage noch was, also ich mein sind sie stimmig, wenn es gehen würde?

    Vielen Dank schon und noch mal,
    Steffen

  8. Matthias Demme sagt:

    Die Frage von Steffen ist zwar schon zwei Jahre alt, aber vielleicht suchen ja auch andere nach Antworten zum Thema. Das Skalenrad ist in diesem Fall für einen fest einstellbaren Mittelwellensender gedacht. Dafür hat das Gerät eine zweite MW Taste. Also ein Gimmick für AM-Hörer.
    Matthias

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