Hochzeitsspieler

Diesmal gibt es ganz was besonderes für mich: ein Tefifon T 541! Etwas Besonderes deshalb, weil bei der Hochzeitsfeier meiner Eltern 1961 so ein Schallbandspieler zur Unterhaltung spielte. Irgendwie hatte wohl jemand aus der Nachbarschaft so einen Player. Und nun bekam ich die Gelegenheit von Josef, ein befreundeter Sammler, so ein Tefifon-Radio günstig zu erwerben – da habe ich mich riesig gefreut und natürlich diese Gelegenheit sogleich beim Schopfe gepackt!

Tefifon T 541

Tefifon T 541 Modell T 5623

Äußerlich ist nur der Deckel etwas verkratzt, was aber kein Problem darstellt, das Holz ist gut in Schuss, auch der Schallwandstoff sieht sauber aus. Leider fehlt der Tefifon-Schriftzug und beim rechten Abdeckgitter des Hochtöners fehlt ein Steg, aber das sind verschmerzbare Sachen und schmälern meine Freude über dieses schöne Gerät keineswegs.

Tefifon T 541

Radio mit „Heimsender“

Der Probelauf in Josefs Keller verlief sehr zufriedenstellend, es sind halt nur die typischen Sachen wie z.B. das Entharzen der Mechanik vom Laufwerk notwendig, aber es lief schon ganz gut.

Tefifon T 541

Tefifon T541 und zwei Bänder

 

Tefifon T 541

das T 541 von innen

Tefifon T 541

Blick aus Chassis

Tefifon T 541

die Rückwand vom Tefifon T 541

Auf die Überholung und die Fertigstellung dieses besonderen Radios freue ich mich schon sehr!

Technische Daten:

Produktionsjahr 1955/1956, Verkaufspreis damals 698.- DM!
8 Röhren: ECC81, ECH81, 2x EF89, EM80, EABC80, EL84, AZ11
4 Lautsprecher
Gehäuseabmessungen (BHT): 635 x 450 x 365 mm

Schaltplan gesucht!!!

2 Beiträge zu “Hochzeitsspieler”

  1. Diogenes sagt:

    Hallo Tilo, hallo Freunde der guten alten Radiotechnik !

    Das ist ja ein Sechser im Lotto !

    Aber; ist der Schaltplan in diesem Falle wirklich ein „Muß“ ? Dann würd‘ ich es mal bei „Wumpus-Gollum“ oder „Radiomuseum.org“ versuchen. Zur Not Mitglied werden.

    Es handelt sich um eine klassische Schaltung. die AZ11 ist als Netzgleichrichter allerdings für diese Gerätegeneration etwas ungewöhnlich. (Kathodenspannung
    messen !)
    Diese Röhre hat eine Heizspg. v. 4Volt.
    Der Einfachheit halber würde ich nicht lange fackeln und direkt eine Ersatzschaltung (bestehend aus 2 Dioden 1N4007, 2 Widerständen je 5-10 ohm in den Anodenleitungen u. einem Widerstand ca. 100 ohm in der Kathodenleitung) platzieren. Läßt sich sehr gut unter der Fassung der AZ11 einbauen.
    Die AZ11 sollte belassen werden; vorausgesetzt sie hat weder Gas noch einen Schluß gebildet. In diesem Fall Röhre entnehmen, Sockel vom Glaskolben vorsichtig trennen, alle Drähte außer der zwei Heizungsanschlüsse endgültig abtrennen.
    Das ist dann auch eine Gelegenheit, die oben beschriebene Ersatzschaltung nicht unter die Fassung, sondern in den Röhrensockel direkt zu integrieren; Platz dafür ist satt darin vorhanden. Danach Kolben mit Sockel neu verkleben. (An drei od. 4 Punkten Sekundenkleber träfeln)
    Fertig ist eine „AZ11 E“. Sieht alles original aus: Röhre glüht, Netztrafo ist korrekt belastet, Gleichspannung gibts auch. Nur die AZ11 macht nix mehr, also auch nix mehr falsch.

    Ich habe noch Tonabnehmer-Nadeln aus den 50ern im Bestand. Fabrikneu. Wenn ich die Originalbezeichnung des Tonabnehmersystems des Tefi erfahren könnte, kann ich vielleicht Ersatz bieten.

    Viel Erfolg beim Herrichten dieses tollen Gerätes und beste Grüße an alle .

  2. Diogenes sagt:

    Hallo liebe Freunde der Dampfradiologie.

    Tilos Bericht über das schöne TEFIFON hat mich inspiriert, zu dem Thema „entharzen mechanischer Bauteile“ etwas zu schreiben:

    Es kommt gerne vor, daß Poti-Achsen oder auch Dreko-Wellen festsitzen. Dann fängt man an, mit diversen Sprühmitteln herumzudoktern. Manchmal klappts ja auch…

    Manchmal sind aber diese chemischen Versuche völlig erfolglos. Irgendwann kam ich auf die Idee, mit Wärme vorzugehen; erfolgreich.

    Man nehme: 1 Lötkolben (230V/100Watt, Lötspitzendurchmesser 8 mm), entfernt die Lötspitze, führt den Kolben über die Poti-Achse und zieht die Feststellschraube an.

    Nun verbindet man den Lötkolben mit dem Netz und lässt ihn aufheizen. Man behält alles unter Kontrolle und beginnt ab einer gewissen Erwärmung des Kolbens, ihn zu drehen. Irgendwann lösen sich die verharzten Fette und es lässt sich der Kolben mitsamt der Potiachse immer leichter drehen; Kolben vom Netz trennen; weiter hin und herdrehen und etwas Abkühlung abwarten. Kolben von der Potiachse lösen, Lötspitze wieder einsetzen u. fixieren (Nachkühlung des L-Kolbens).

    Sofort mit Feinöl die Buchse, in der die Potiachse läuft, einsaften, Achse dabei weiter hin und herdrehen.

    Das hat bei meinen „Operationen“ bisher immer sehr gut funktioniert.

    Gute Nacht allerseits, ich ziehe mich in mein Faß zurück…

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